Dik Browne

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Dik Browne

Am 5. Februar 1973 erschien der erste Hagar the Horrible-Strip. Die Serie war ein unmittelbarer Erfolg, bereits das Debüt veröffentlichten beachtliche 136 Zeitungen. Im Lauf der ersten beiden Strip-Jahrgänge wuchs die Zahl auf 600. Hägar läuft seitdem ununterbrochen, auch fast zwei Jahrzehnte nach dem Tod seines Schöpfers im Jahr 1989 mit nach wie vor rauschendem Erfolg, ohne Qualitätsverlust seit 1988 fortgeführt von Dik Brownes Sohn Chris. Annähernd 2.000 Zeitungen in knapp 60 Ländern schicken ihre Leser derzeit Tag für Tag auf Zeitreise in die Welt der Wikinger, deren Schwerter und Trinksprüche mittlerweile in 13 Sprachen erklingen – sogar auf Latein.

Übrigens rührt die Namenswahl “Hagar the Horrible” für Brownes stattlich gebauten Ober-Wikinger der Legende nach von dem Spitznamen her, den der Zeichner selbst einst ob seines Aussehens von seinen eigenen Kindern verpasst bekam. In der Tat war eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit von Schöpfer und Figur nicht zu übersehen.

Vor Beginn seiner glanzvollen Cartoon-Laufbahn musste sich Browne zunächst in den trüben Gewässern der Gebrauchsgrafik über Wasser halten. Bereits damals schuf er einen Klassiker:  das Bananen-Logo der Obstimport-Firma Chiquita. Aber auch Illustrationen für Zeitungen und Zeitschriften wie Newsweek brachten Browne Brötchen auf den Tisch und Routine in die Zeichenhand. Ursprünglich hatte er Journalist werden wollen, schnell wurden seine zeichnerischen Talente aber höher geschätzt als seine Recherche-Fertigkeiten. Eine grafische Ausbildung an der New York Art School hatte er zuvor nach einem Jahr abgebrochen, um sich bei der Zeitung New York American zunächst vorwiegend technischen Illustrationen zu widmen. 1942 heiratete er Joan Kelly, im selben Jahr wurde er zur Armee eingezogen und diente drei Jahre in Florida beim Ingenieurs-Corps. Aber auch dort ließ ihn die Grafik nicht los. Die Leser seiner zu dieser Zeit entstandenen und in Army- und Air-Force-Zeitschriften publizierten ersten Comics Ginny Jeep und Willie Gettit waren denn auch vorwiegend Soldaten.

Nach Ende des Krieges und seinem Ausscheiden aus der Armee arbeitete Dik Browne zunächst für eine Werbeagentur, und zeichnete für die Zeitschrift Boy’s Life ab 1950 (bis 1960) die Serie The Tracy Twins. Der große Durchbruch kam erst 1954, nachdem Browne dem Redakteur Mort Walker vorgestellt wurde. Der Schöpfer des in den USA äußerst populären Militär-Cartoons Beetle Bailey machte Browne zum Zeichner seiner aus Nebencharakteren jenes Erfolgsformats entwickelten neuen Zeitungsstrip-Serie. Die bis heute sehr erfolgreiche humoristische Familien-Sitcom namens Hi and Lois schlug in Amerika von Anfang an bei den Lesern voll ein. Sowohl für Hi and Lois als auch später für Hägar erhielt Browne mehrere namhafte Preise.

Auch nach seinem Ruhestand musste sich Dik Browne um die Fortführung seines Cartoon-Vermächtnisses keine Sorgen machen, denn sein Sohn Chris übernahm die Zeichenarbeit an der Wikinger-Serie während sein zweiter Sohn Chance für die grafische Kontinuität der heute von Mort Walkers Söhnen Brian und Greg geschriebenen Hi and Lois-Cartoons sorgt.

Dik Browne, der hoch geehrt am 4. Juni 1989 in Sarasota/Florida starb, gilt bis heute als einer der wichtigsten amerikanischen Cartoonisten überhaupt.

Manganet
Story House Egmont Publishing
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