Who is who? – Figurenübersicht
Lucky Luke Jolly Jumper Rantanplan Die Daltons
Lucky Luke – Der Cowboy, der schneller zieht als sein Schatten
Lucky Luke gehört seit jeher zu den großen Klassikern der Comicliteratur. Sein geistiger Vater und Schöpfer Morris zeichnete schon 1949 die erste Geschichte mit ihm in der Hauptrolle. Er ist also im so genannten „besten Alter“ – allerdings sieht er bedeutend jünger aus und fühlt sich auch so.
Am Anfang seiner Laufbahn war er noch deutlich dünner und rauchte wie ein Schlot. Letzteres konnte er sich erfolgreich abgewöhnen und hat dafür 1992 sogar eine Auszeichnung einer internationalen Gesundheitsorganisation erhalten! Er wirkt immer absolut cool und gelassen. Denn im Wilden Westen muss ein Held einfach so sein. Nie Angst oder Schwäche zeigen, das gehört quasi zum Beruf! Wenn man es wie er dauernd mit so durchtriebenen Typen wie den Daltons zu tun hat, muss man eben besonders auf der Hut sein. Unterstützung findet er dabei bei seinem Freund und Partner Jolly Jumper, auf den er sich bedingungslos verlassen kann.
Im Lauf der Jahre veränderten Morris und seine Autoren die Figur. Lucky Luke, anfangs nur humoristisch angelegt, wurde ironischer, manchmal sogar zynisch und traf immer auf schillernde Persönlichkeiten der realen Western-Geschichte, die ja auch die Frühgeschichte der USA ist.
Wenn er nicht gerade Halunken und Schurken jagt, spielt er Hauptrollen in zahlreichen Zeichentrickfilmen (Serien und Spielfilme). Das benötigt einiges an Vorbereitung und Drehzeit. Wenn er Urlaub hat, dann sitzt er am liebsten am Lagerfeuer und entspannt sich. Aber meistens halten ihn die Daltons auf Trab, die es einfach immer wieder schaffen, aus dem Gefängnis auszubüxen.
Am Ende eines Abenteuers sieht man ihn meistens in der Abendsonne in die Wüste reiten. Da kann er endlich zufrieden mit sich und der Welt singen: „I’m a poor lonesome cowboy“ („Ich bin ein armer einsamer Cowboy“).
Jolly Jumper
Ein Cowboy, der seit über 70 Jahren schneller zieht als sein Schatten, braucht natürlich mehr als nur ein Pferd: Jolly Jumper ist Lucky Lukes verlässlicher Partner. 1946 ließ Morris den lonesome cowboy zum ersten Mal mit seinem außergewöhnlichen Apfelschimmel durch die Prärie reiten.
Das erstaunliche Tier kann Tee kochen, seiltanzen und im Extremfall sogar sprechen, außerdem hilft er ihm oft aus der Klemme. Beibringen brauchte man ihm das nicht. Das scheint angeboren zu sein. Jolly war schon immer hoch intelligent und ständig bereit, dazu zu lernen. Man weiß allerdings nicht, ob er das von seiner Mutter oder seinem Vater hat.
Springt Lucky Luke während seiner Feldzüge für Gerechtigkeit auf der Flucht vor Wildwest-Schurken aus einem Fenster, kann er sich sicher sein, dass ihn sein Pferd genau dort auffängt. Jolly Jumper kauft selbständig ein, kann Würfelspiele und Schach spielen, und vor allem unterhält er sich munter mit seinem Reiter. Dabei lässt er immer wieder durchblicken, dass er sein „Herrchen“ so ganz ernst dann doch nicht nimmt. So sieht er seine Aufgabe auch darin, auf den wagemutigen Cowboy aufzupassen, ihn rechtzeitig zu warnen und des Öfteren aus der Bredouille zu holen. Dabei erfreut er den Leser immer wieder mit sarkastischen Spitzen und trockenen Kommentaren.
Rantanplan – Der dümmste Hund des Wilden Westens
Im Album „Den Daltons auf der Spur“ erscheint zum ersten Mal ein Hund, der zwar dumm, aber voller guter Absichten ist. Morris erzählt: „Ich habe Goscinny die Figur des Rantanplan vorgeschlagen, weil ich mich an die Serie von Filmen mit dem Hund Rin-Tin-Tin erinnerte, den es bereits zur Zeit der Stummfilme gab. Mehrere Hundegenerationen verkörperten diese Rolle. Sie gehörten übrigens alle einem Besitzer, der damit ein Vermögen machte.
Lucky Lukes Hund Rantanplan ist selbst zum Star geworden und hat seine eigene Comic-Reihe. Denn obwohl Rantanplan als der dümmste Hund im Wilden Westen verrufen ist, ist er gleichzeitig sehr sympathisch. Ihm passieren ständig die dämlichsten Fehler, weil er ziemlich schwer von Begriff ist. Er ist tollpatschig und extrem schusselig, aber man kann ihm einfach nicht böse sein. Außerdem drehen sich all seine Gedanken immer irgendwie ums Essen.
Die Daltons
Die Gebrüder Dalton spielen in den Lucky-Luke-Bänden eine sehr wichtige Rolle; neben Lucky Luke selbst treten sie am häufigsten auf. Im Album „Die Gesetzlosen“ traten sie ein in die Welt des lonesome cowboys. Bob, Grat, Bill und Emmet, die im wahren Leben Nachahmer der berühmten Jesse-James-Bande waren, wurden allerdings am Ende dieser Geschichte getötet. Die darauf folgenden vielen Leserbriefe brachten Morris und Goscinny aber auf die Idee, die Dalton Geschichten ab dem Band „Vetternwirtschaft“ weiterzuführen: Die Vettern der Verstorbenen, Joe, William, Jack und Averell Dalton, die ihren Vorfahren bis aufs Haar gleichen, haben seitdem das Ziel, sich an Lucky Luke zu rächen.
Mit ihren langen, eckigen Kinnen, den schwarzen Schnauzbärten und den abstehenden Ohren sehen sie alle gleich aus. Natürlich tragen sie auch immer die gleichen Klamotten, sei es nun die charakteristisch gelb-schwarze Sträflingskluft oder aber die typische Cowboy-Kleidung samt Hüten mit je einem Einschussloch. Charakteristisch für die Daltons ist ihre unglaubliche Dummheit: eine gewisse Intelligenz entwickeln sie lediglich bei ihren Ausbruchversuchen. Während gerade das Auftreten aller vier Brüder so komisch ist, sind der kleine Joe und der große Averell besonders präsent. Der stark erregbare und gefährliche Joe gilt unter den Brüdern als der „intelligenteste“ und wird daher als das Oberhaupt gesehen.
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